DER
DEUTSCHE
IMPERIALISMUS
UND DIE
EUROPÄISCHE
UNION
(DIE
BEDEUTUNG DER EU AUS SICHT DES DEUTSCHEN IMPERIALISMUS)
Aus
28 Ländern werden EU-Bürgerinnen und Bürger zwischen dem
23.-26. Mai 2019 für die
Wahl des Europäischen Parlaments ihre Stimmen abgeben.
Wenn
wir an die Propaganda von Wahlkampf führender,
bürgerlicher
Parteien - wir nehmen die deutsche Presse als Beispiel - in
EU-Ländern Glauben schenken würden, so wäre alles in Ordnung: in
der EU, das heißt in Europa, herrscht Freiheit, Frieden; die soziale
Gerechtigkeit wird praktiziert; die Menschen haben keine Sorgen um
Wohnung, Arbeit usw. Die
bürgerlichen Parteien sind politisch und moralisch in der Lage,
trotz der Krisen, in denen die EU
sich befindet, Propaganda zu machen.
Eine endlose Geschichte gewordener Brexit ist für die bürgerliche
Propaganda unwichtig! Die immer schärfer werdende Konkurrenz
zwischen den imperialistischen EU-Ländern ist unwichtig! Streiks,
Proteste, “Gelbe-Westen-Bewegung“ in den EU-Ländern sind
unwichtig! Die reaktionäre Immigrationspolitik und konzentrierten
Militarisierungsschritte
spielen gar keine Rolle! Das Ziel der Wahlpropaganda ist klar: Jede
Partei will die EU noch besser, noch sozialer, noch demokratischer
machen!
Nach
der Propaganda der Parteien des deutschen Monopolkapitals ist die EU
eine Alternative gegen die faschistischen, nationalistischen,
reaktionären Parteien; die EU ist die Ordnung, in der die
Forderungen der Menschen nach Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit
verwirklicht werden können. Die bürgerlichen Parteien, besonders
die des Monopolkapitals, das im Europäischen Parlament das
Sagen hat, predigen, dass es
in der EU, die eine imperialistische Allianz ist, Freiheit und
Demokratie zu verwirklichen gilt.
Die
EU führt
ihr “Friedensmacht”-Spiel weiter fort.
Dieses Spiel hat sie, als der revisionistische Block noch existierte,
gespielt. Auch nach dem Zusammenbruch der sozial-imperialistischen
Sowjetunion und des revisionistischen Blocks hat sie versucht, das
gleiche Spiel sorgfältig weiterzuspielen. Aber nach dem
Zusammenbruch des revisionistischen Blocks war die Welt nicht mehr
zweipolig; sie wurde in die Welt der miteinander konkurrierenden
Zentren verwandelt. Eines
von diesen Zentren ist die EU. Sie bemüht sich jetzt vor
den USA, China und Russland
und deren
imperialistischer,
aggressiver
Politik
als “friedlich” zu zeigen. „Die Welt von heute braucht eine
Macht, die Frieden und Konfliktprävention in ihrer DNA hat“, sagt
die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.
(https//ec.europa.eu/germany/eu60/europaeische_werte_de)
Es
könnte sein, dass F. Mogherini mit ihrer Erklärung den
imperialistischen Charakter der EU vor Millionen Wählerinnen und
Wählern zu verheimlichen oder sie zu belügen versucht. Die
Grundsteine der EU sind imperialistisch; welche
Rolle ihre Vorläuferin “Montanunion”, EGKS (Europäische
Gemeinschaft für Kohle und Stahl), beim Wiederaufbau der
imperialistischen Länder, besonders aber des deutschen Imperialismus
gespielt hat, ist bekannt...
Im
nachstehenden Artikel werden wir versuchen, anlässlich der Wahlen
zum Europäischen Parlament, die Wichtigkeit der EU für den
deutschen Imperialismus zu analysieren.
DIE
BEDEUTUNG DER EU AUS SICHT DES DEUTSCHEN IMPERIALISMUS
Die
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten in 1990; oder genauer
gesagt, die Annektion der DDR von Westdeutschland, kann als ein
großer Sieg des Monopolkapitals Westdeutschlands gesehen werden.
Ohne Zweifel hat diese Annektion den deutschen Imperialismus an sich
und seine Stellung in der Weltwirtschaft und Weltpolitik gestärkt.
Dennoch hat dieser Schritt nicht gereicht, um eine bestimmende Rolle
in der Geopolitik zu bekommen und global mitspielen zu können.
Der
deutsche Imperialismus war bereits vor der Wiedervereinigung das
stärkste Land in Europa. Es hat Frankreich und Großbritannien
wirtschaftlich hinter sich gebracht. Zusammen mit Frankreich hat der
deutsche Imperialismus eine führende Rolle in EU übernommen, um den
Verlauf dieser wirtschaftlichen Integration bestimmen zu können.
Der
deutsche Imperialismus ist, was die Welthegemonie angeht, im
Konkurrenz zu der US Amerikanischen Imperialismus, wirkungslos. Das
deutsche Monopolkapital kann alleine kein Projekt um die
Welthegemonie verfolgen. Solch ein Projekt wäre dazu verdammt zu
scheitern. Aus diesem Grund führt der deutsche Imperialismus den
Kampf um die Hegemonie innerhalb der EU, um die EU unter Kontrolle zu
halten und somit in der Welthegemonie mitzureden. Eine EU unter der
Kontrolle Deutschlands kann das deutsche Monopolkapital dazu
befähigen, in der Welthegemonie mitzubestimmen. Natürlich ist
dieses Verständnis ein Grundlegendes Verständnis der deutschen
Monopolbourgeoisie. Es stellt sich die Frage, wie realistisch dieses
Verständnis ist.
Wenn
die EU zusammenbrechen sollte, dann würde der deutsche Imperialismus
keine Macht mehr haben, um im Kampf um die Welthegemonie
konkurrenzfähig zu bleiben. Aber mit der EU kann der deutsche
Imperialismus seine Bestrebungen um die Welthegemonie auch nicht
verwirklichen. Schließlich ist die EU keine politische Einheit,
sondern eine wirtschaftliche Integration. Außerdem gibt es in der EU
auch andere imperialistische Länder. Daher gibt es keine Garantie
dafür, dass andere imperialistische Länder wie Frankreich, Italien
usw. und andere Mitgliedsländer nach den Interessen des deutschen
Imperialismus handeln werden. Diese Länder werden nach den
Interessen ihres eigenen Kapitals handeln. Ein gemeinsames Handeln
dieser Länder wäre nur möglich, wenn ihre Interessen
übereinstimmen würden.
Bisher
hat der deutsche Imperialismus seine Hegemonie in der EU auf der
Basis seines Kapitals gewährleistet. Aber es gibt auch keine
Garantie dafür, dass das deutsche Kapital seine Stellung als
stärkste Kraft in der EU beibehält. Das Gesetz der ungleichmäßigen
Entwicklung des Kapitalismus ist wirksam, aus diesem Grund kann es
sein, dass z.B. das französische Kapital zukünftig die führende
Kraft in der EU werden kann.
Eins
sollte nicht außer Acht gelassen werden: Die EU wurde nicht
ausschließlich für die Interessen des deutschen Imperialismus
gegründet. Dieses Gebilde ist für die teilnehmenden
imperialistischen Länder eine zielführende Integration. Die
teilnehmenden imperialistischen Länder haben als EU eine gewisse
Stärke erreicht, aber das bedeutet nicht, dass sie untereinander
keine widersprüchliche Beziehungen haben, und dass es in der EU
keine Konkurrenz herrscht.
Die
EU ist eine ökonomische Integration, in der die nationalen
Besonderheiten bestehenbleiben. Die EU ist nicht in der Lage gewesen
nach so einer langen Geschichte ein europäisches Kapital und
europäische Monopole zu bilden. Das Royal Dutch-Shell Monopol ist
und bleibt das einzige Ausnahme.
Die
EU ist somit ein Markt, auf dem es kein EU-Kapital gibt und auf dem
sich die nationalen Kapitale untereinander in Konkurrenz befinden.
Wer
führt wen in der EU?
In
Anbetracht der historischen Beziehungen wird deutlich, dass
Frankreich nicht möchte, dass Deutschland sehr stark und unabhängig
handelt. Deutschland wiederum weiß, dass Frankreich im
Konkurrenzkampf unterliegen ist. Damit die EU als Gebilde gegen die
Konkurrenz der USA und anderen Zentren agiert, und als Mittel zur
Vertretung der Interessen Deutschland wirksam sein kann, macht
Deutschland einige Kompromisse mit Frankreich. Frankreich wiederum
möchte Deutschland nicht in Ruhe lassen, damit es nicht
problematisch wird. Und Deutschland lässt Frankreich an seinen
eigenen imperialistischen Bestrebungen teilhaben, um sein Potenzial
im Konkurrenzkampf in der EU zu steigern.
Frankreich
ist trotz seiner wirtschaftlichen und militärischen Kraft (teils
atomar) nicht in der Lage, um eine eigene Geopolitik und Strategie im
Kampf um die Welthegemonie zu entwickeln. Frankreich benutzt seine
politischen und militärischen Möglichkeiten, um über das
Lomé-Abkommen mit der EU in alten Kolonien Profit zu wirtschaften.
Außerdem versucht Frankreich die Erweiterung der EU gemäß seiner
Interessen in Richtung Süden zu entwickeln.
Nach
der Wiedervereinigung 1990 hat sich die Rolle Deutschlands in der EU
und auf der Welt gestärkt. Die deutschen Imperialisten, Politiker,
Revanchisten
und Geopolitiker haben angefangen wieder ihre Großmachtansprüche
zur Sprache zu bringen. Sie haben bereits im Jahre 1992 gesagt, dass
das letzte Wort für „Königsberg“ (heute Kaliningrad), Ost- und
West Preußen und Süd- und Nordschlesien
noch nicht gesprochen wurde. (W.
Schäuble,
CDU, Eisenach, 1.12.1992). Das sind nicht nur die Wörter eines
einzelnen
deutschen Politikers. Auch wenn Deutschland die Grenze zu Polen
(Oder-Neisse) offiziell anerkannt hat, wird
es diese Grenzbestimmung nicht wirklich erkannt.
Deutschland hat den Fokus nach Osten gerichtet und die Ausdehnung
(„Drang
nach Osten“)des
deutschen Imperialismus nach Osten hat eine etwa 100 Jährige
Tradition. Aus diesem Grund hat der deutsche Imperialismus zwei
Weltkriege angefangen, um diese Ansprüche zu verwirklichen. Er
hatte
vor, Mittel- und Osteuropa zu besetzen und sich über Ukraine und
Russland Richtung Kaspisches Meer auszudehnen. Deutschland betont
heute immer noch, dass diese Gebiete sein „Lebensraum“
sind.
Deutschland
hat den den Südosten im Blick. Deutschland will seine Hegemonie über
den Balkan hinaus in Richtung Mesopotamien ausdehnen. Die beiden
Parolen „Drang nach Südosten“ und „Drang nach Osten“ sind
die beiden Seiten einer Medaille. Es war Deutschland, der den Krieg
im ehemaligen Jugoslawien angezettelt hat. Es war der damalige
deutsche Außenminister Genscher, der gesagt hat „Jeder abgefeuerte
Schuss ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit Kroatiens“
(1991). In 1991 hat Deutschland offiziell Kroatien anerkannt und
somit den Genozid in Jugoslawien unterstützt. Diese Haltung hat der
damalige Bundeskanzler H. Kohl mit den Worten „Das ist ein großer
Sieg für die deutsche Politik“ zum Ausdruck gebracht. Im August
1992 hat die US Amerikanische Zeitung „The New York“ folgendes
geschrieben: „Genscher (der damalige deutsche Außenminister) war
mit dem kroatischen Außenminister täglich in Kontakt. Er hat die
Kroaten dazu ermutigt, aus der Föderation auszutreten und ihre
Unabhängigkeit zu erklären“ Siehe: “Blätter für deutsche und
internationale Politik”, No. 4, S. 1195. 1991).
Der
Leiter für Außenwirtschaft und -politik der deutschen
faschistischen Partei NSDAP namens W. Daitz war ein faschistischer
Geopolitiker, und hat am 31.05.1940 über ihre europäische Strategie
folgendes geschrieben:
„...dass
das unter dem Protektorat des englischen Pfundes und der englischen
Flotte stehende liberalistische Weltwirtschaftssystem sich
zwangsläufig auflösen müsse in mehrere autonome oder autarke
Wirtschaftsblöcke bzw. Großraumwirtschaften: in einen Dollarblock,
einen Yenblock, Rupienbloch und einen kontinentaleuropäischen
Markblock…
Die
Neuordnung des europäischen Kontinents, dieses ewigen Kernraums der
weißen Rasse findet hierin den Ausdruck ihrer notwendigen
wirtschaftlichen Wiedererstarkung und Unabhängigkeit. Diese
wirtschaftliche Zusammenarbeit der kontinentaleuropäische Völker
muss unter der Parole stehen: Europa den Europäern...ebenso wie die
übrigen sich immer mehr festigenden Großraumwirtschaften erklären:
Amerika den Amerikanern, Ostasien den Ostasiaten, Indien den Indern
usw.
Eine
kontinentaleuropäische Großraumwirtschaft unter deutscher
Führung muss in ihrem letzten Friedensziel sämtliche Völker des
Festlandes von Gibraltar bis zum Ural und vom Nordkap bis zur Insel
Cypern umfassen, mit ihren natürlichen kolonisatorischen
Ausstrahlungen in den sibirischen Raum und über das Mittelmeer nach
Afrika…
Dass
es aus außenpolitischen Gründen notwendig erscheint,
diese kontinentaleuropäische Großraumwirtschaft
unter deutscher Führung nicht als eine deutsche
Großraumwirtschaft zu bezeichnen…Wenn wir den
europäischen Kontinent wirtschaftlich führen wollen,
wie dies aus Gründen der wirtschaftlichen Stärkung
des europäischen Kontinents als Kernraum der weißen
Rasse unbedingt erforderlich ist...so dürfen wir aus verständlichen
Gründen dies nicht als eine deutsche Großraumwirtschaft
öffentlich deklarieren“. (W. Daitz; “Denkschrift. Errichtung
eines Reichskommissariats für Grossraumwirtschaft.” Bei R. Opitz;
“Europastrategien des deutschen Kapitals 1900-1945”, s. 668-669,
Bonn 1994. 2. Auflage)
Der
deutsche Imperialismus hat zweimal versucht, diese Geopolitik und
Geostrategie anzuwenden (I und II. Weltkrieg). Beide male wurde er
enttäuscht. Und jetzt unternimmt Deutschland seinen dritten
Versuch. Ein früherer deutscher Außenminister Kinkel drückt mit
den folgenden Worten genau diese Ansprüche aus: „Woran wir zwei
mal gescheitert sind, müssen wir verwirklichen“. Der frühere
Bundespräsident Herzog fügt hinzu: das müssen wir ohne Soldaten
und „ohne die deutschen Soldaten ins Gefahr zu bringen“ schaffen.
Das ist zugleich die herrschende Politik der deutschen
Monopolbourgeoisie. Die EU ist somit das Mittel zu
nicht-militärischen Invasion der deutschen Monopolbourgeoisie zu
sehen. Das, was der deutsche Imperialismus bei beiden Weltkriegen
militärisch nicht hinbekommen hat, versucht er nun mittels der EU zu
verwirklichen. Alle Unternehmungen werden unter dem Schirm der EU
gemacht, weil Deutschland mit seiner Einwohnerzahl von 81 Millionen
und seiner wirtschaftlichen Dominanz innerhalb der EU das sagen hat.
Wie
gesagt, gibt es keinerlei Garantie dafür, dass dies so weitergehen
wird. Innerhalb der EU gibt es Widersprüche zwischen den
imperialistischen Ländern, die sich zuspitzen. Diese hindern die EU
jedoch nicht daran die wirtschaftliche Integration und der Ausdehnung
der EU voranzutreiben. Und davon profitieren auch andere Länder.
Aber die weitere Zuspitzung der Widersprüche zwischen den
Imperialisten kann zukünftig dazu führen, dass die EU als ganzes
nicht mehr funktionieren kann. Und spätestens dann werden neue
Verteilungskämpfe, politische und militärische Allianzen ans
Tageslicht kommen. Die Vorherrschaft im Namen der EU wird dann zu
einer Vorherrschaft im Namen einzelner Länder.
Heute
tragen die Widersprüche und Konkurrenzkämpfe der imperialistischen
Länder innerhalb der EU nicht dazu bei, dass die EU auseinander
fällt. Sie tragen vielmehr dazu bei, dass diese Länder im Gegenteil
in der Tendenz eine Zusammenarbeit anstreben. Dieser Zustand trägt
dazu bei, dass die EU als ganzes Gebilde bestehen kann. Jedoch bisher
nur in Hinsicht auf die Wirtschaft. Darüber hinaus ist die EU
hinsichtlich Politik und Militär ein nichts.
Die
EU hat für eine gemeinsame Außenpolitik und zur Schaffung eines
gemeinsames Militär verschiedene Institutionen geschaffen. Diese
haben aber keinen Inhalt. Eine gemeinsame Außenpolitik setzt voraus,
dass man gemeinsame politische, wirtschaftliche und militärische
Interessen hat. Genau diese hat die EU nicht. Die EU versucht sich
militärisch von der NATO, somit von den USA, unabhängig zu machen.
Aber für wen wird das gemacht und für welche Interessen? Diese
Fragen wurden noch nicht beantwortet. Für wen soll das EU Militär
kämpfen: etwa für Deutschland, Frankreich, oder für Griechenland?
Außerdem ist in Anbetracht der Tatsache, dass die aktuellen EU
Ausgaben für Militär nicht dazu ausreichen ein militärisches
Bündnis auf die Beine zu stellen.
Es
ist unumstritten, dass die Widersprüche zwischen USA und um
Deutschland zentrierten EU sich zuspitzen und ausweiten. Aus diesem
Grund ist die Politik hinsichtlich Mittel- und Osteuropa, Balkan,
Naher und Mittlerer Osten, Russland, Kaukasus, Kaspisches Meer, China
usw. widersprüchlich. Auf diesen Gebieten stehen sich USA und EU als
Konkurrenzzentren gegenüber. Diese Widersprüche sind zugleich die
Widersprüche zwischen dem deutschen und US-amerikanischen
Imperialismus. Auf diesen Regionen finden die Konkurrenzkämpfe
zwischen den beiden Ländern statt.
Als
Fazit kann man folgendes sagen: mittelfristig wird der deutsche
Imperialismus, sich mit Frankreich einigend, seine Hegemonie
innerhalb der EU fortführen und seine Bestrebungen versuchen mittels
EU umzusetzen. Aber das deutsche Kapital wird das Gesetz der
ungleichmäßigen Entwicklung im Kapitalismus zu spüren bekommen und
begreifen, dass seine Hegemonie nicht auf Dauer bestehen kann.
Solange Deutschland stark bleibt und mit Frankreich die
Zusammenarbeit sucht, wird es schaffen, die EU für seine Zwecke zu
benutzen. Dennoch ist der Zusammenhalt mit der Dominanz des deutschen
Kapitals und die mit der EU verschleierte Integration nicht ganz
unproblematisch: denn der US-amerikanische Imperialismus versucht die
EU für seine eigenen Interessen zu benutzen. Und eine Stärkung des
Einflusses der USA bedeutet die Schwächung des Deutschlands. Das
haben wir vor dem Irak-Krieg 2003 in Form nach „Altem Europa und
Neuem Europa“ erlebt.
Die
Neuaufteilung der Welt und der deutsche Imperialismus
Die
EU ist für die Verwirklichung der globalen Interessen des deutschen
Imperialismus unverzichtbar. Die deutsche Monopolbourgeoisie besitzt
einen großen Teil des EU Binnenmarktes. Der deutschen
Monopolbourgeoisie ist bewusst, dass sie nur über die hegemoniale
Kraft in der EU auf dem Weltmarkt mitbestimmen kann. Aber vor dieser
Hegemonie stehen viele Hindernisse und eines dieser Hindernisse ist
der amerikanische Imperialismus. Die euroasiatische Geopolitik des
US-Imperialismus schränkt den deutschen Imperialismus ein. Nach
dieser Geopolitik muss Russland eingekesselt werden und der russische
Einfluss auf Ukraine gebrochen werden. Diese Politik beeinträchtigt
die Bestrebungen des deutschen Imperialismus hinsichtlich einer
Öffnung zu Russland. Auf der andren Seite reagiert der
US-amerikanische Imperialismus auf die Osterweiterung der EU, indem
er diese Länder zu NATO Mitgliedern macht. Das bedeutet, egal wohin
sich Deutschland mittels EU bewegt, da trifft sie auf die USA, die
mit einer NATO Präsenz erscheint. Der gleiche Konkurrenzkampf
zwischen USA und Deutschland findet auf dem Balkan ebenfalls statt.
Die
„friedlichen“ (politische, wirtschaftliche, militärische und
sogar kulturelle) Methoden Deutschlands und auch Frankreichs mittels
EU andere „nationale“ Kapitale an die EU zu binden und über die
EU diese Kapitale zu kontrollieren und von sich abhängig zu machen,
sind an ihre Grenzen gekommen. Diese Methoden des deutschen
Imperialismus sind an die Grenzen des Möglichen gestoßen.
Der
deutsche Imperialismus befindet sich beim Konkurrenzkampf der
Neuaufteilung der Welt mit dem Gebilde der EU in einer merkwürdigen
und widersprüchlichen Situation. Deutschland kontrolliert über die
EU eines der drittgrößten Binnenmärkte des Weltmarktes und besitzt
den größten Währungsunion nach dem Dollar. Aber trotzdem ist
Deutschland im globalen Konkurrenzkampf um den Weltmarkt dem
größeren Konkurrenten USA unterlegen. In diesem Kampf kann
Deutschland mit der EU sich nicht gegenüber USA behaupten. Die EU
besitzt keine nationale Einheit, sie ist kein Nationalstaat, sondern
vielmehr eine wirtschaftliche Integration der Nationalstaaten. In
diesem Sinne besitzt die EU als Konsequenz nicht über eine Militär,
welches das bindende Element aller Nationalstaaten sein könnte. Das
sind die wesentlichen Faktoren, warum die EU sich nicht gegenüber
USA behaupten kann. Die Situation beschränkt sich nicht auf den
Konkurrenzkampf mit der USA. Das gilt auch für den Konkurrenzkampf
gegen andere imperialistische Länder wie China, Russland, usw. Die
Gründe für die Untätigkeit Deutschlands und Frankreichs im z.B.
Mittleren Osten oder in der Ukraine sollte in der widersprüchlichen
Politik der EU gesucht werden.
Aufgrund
der Verschärfung aktueller Widersprüche zwischen den
imperialistischen Ländern und der erneuten Polarisierung des
Weltmarktes mit multiplen Zentren, kann es dazu kommen, dass die
Mitgliedsstaaten der EU aus wirtschaftlichen und militärischen
Gründen und nationalen Interessen nicht in der EU bleiben. In diesem
Sinne hat die EU, wie sie heute aufgestellt ist, keine Zukunft. Es
ist jedoch unumstritten, dass der deutsche Imperialismus sich darüber
im Klaren ist. Beispielsweise ist der Gedanke eines „Kerneuropas“
ein Ergebnis dieser Auffassung.
Manche
letzten Erklärungen der deutschen Regierung zeigen, dass das
deutsche Monopolkapital sich nicht von seinen Großmachtansprüchen
getrennt hat und das auch nicht in absehbarer Zukunft vor hat. Der
deutsche Imperialismus zieht eine von der USA unabhängige Außen-
und Militärpolitik in Erwägung. Dies ist ein Ausdruck dafür, dass
die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht so läuft, wie es
laufen sollte. Beispielsweise hat sich A. Merkel folgendermaßen zu
diesem Thema geäußert:
„Die
Tatsache, dass Europa außenpolitisch nicht der aktivste Kontinent
war, sondern wir uns oft auf die Vereinigten Staaten von Amerika
verlassen haben, die sich jetzt aber auch mehr auf sich
konzentrieren, muss uns dazu bringen, dass wir sagen: Wir müssen
mehr Verantwortung übernehmen; wir müssen unser Schicksal mehr in
die eigene Hand nehmen.“ Und weiter: „Das tun wir, indem wir eben
eine gemeinsame Verteidigungspolitik gegründet haben.“(Rede von
Bundeskanzlerin Merkel beim Jahrestreffen des World Economic Forum am
24. Januar 2018 in Davos;
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2018/01/10-1-bkin-davos.html)
- Könnte Merkel sich zu diesem Thema noch deutlicher äußern? Die politische Hauptvertreterin des deutschen Monopolkapitals verlangt von der EU eine Militarisierung, damit sie bei der Neuaufteilung der Welt mitbestimmen kann. Die Militarisierung der EU bedeutet, dass sich Deutschland militarisiert. Hier Merkel gibt fragend bereits eine Antwort:
Sie
fragt: „Warum sind die gemeinsame Außenpolitik, die gemeinsame
Verteidigungspolitik und die gemeinsame Entwicklungspolitik von so
großem Interesse?“
Sie
antwortet: „Wenn Sie sich die Umgebung Europas anschauen, dann
wissen Sie, dass vor unserer Haustür ein Großteil der globalen
Konflikte stattfindet.“ Weiter meinte Merkel, dass Europa sich eben
nicht um den Bürgerkrieg in Syrien,und nicht um den IS im Irak
gekümmert hat“ (a.a.O).
Für
Merkel ist das Problem nicht nur damit begrenzt. Sie fährt
folgendermaßen fort:
„Wir
sind mitverantwortlich für die Entwicklung des afrikanischen
Kontinents. Wir sind mitverantwortlich bei der Frage, wie es im Irak
weitergeht. Wir sind mitverantwortlich bei der Frage, wie es in
Libyen weitergeht.“ (a.a.O).
Merkel
verlangt für die Verwirklichung der Interessen des deutschen
Imperialismus mittels EU, für die Mitbestimmungsmöglichkeit in der
globalen Geopolitik und Neuaufteilung der Welt die Militarisierung
der EU und ein Handeln der EU wie ein Nationalstaat. Auch wenn sie
das nicht direkt sagt, kann man das zwischen den Zeilen lesen.
Die
Reaktionen der deutschen Monopolbourgeoisie sind kaum von seinen
Reaktionen im 20. Jahrhundert zu unterscheiden: Militarisierung und
Pläne-Schmieden über eine Welthegemonie.
Der
ehemalige deutsche Außenminister S. Gabriel betont, dass die EU
Länder Mittel und Strategien entwickeln müssen, um seine Interessen
von Westeuropa bis Ostasien hinzu Afrika geltend machen zu können.
Er fügt hinzu und bedroht, dass die USA, China und Russland nichts
unternehmen, die EU zu spalten.
Die
Rhetorik eines vereinigten Europas seitens der deutschen
Monopolbourgeoisie hat mit den Interessen der in Europa lebenden
Menschen nichts zu tun. Hinter dieser Rhetorik liegt die Wahrheit,
dass das deutsche Kapital um die Hegemonie in Europa kämpft. Die
deutsche Bourgeoisie ist sich darüber im Klaren, dass sie nur auf
dem Wege eines vereinigten Europas gemäß seiner Interessen seine
globalen Großmachtansprüche verwirklichen kann.
Fazit:
Auch
die Zeit des deutschen Imperialismus sind „vorbei“. Er hat ohne
die Möglichkeit eine eigene Geopolitik zu entwickeln und umzusetzen
keine Chance sich im Konkurrenzkampf um die Neuaufteilung der Welt
gegenüber USA und China+Russland zu behaupten, weil diese eine
eigene Geopolitik entwickeln und umsetzen. Der deutsche Imperialismus
ist genau so wie der französische und englische Imperialismus nicht
mehr in der Lage alleine eine Weltmacht zu sein. Das war einmal so.
Aus diesem Grund befindet sich der deutsche Imperialismus, wie früher
beim 1. und 2. Weltkrieg, nicht im Zentrum bei der Bildung der
Blöcke. Aus diesem Grund klammert sich es an die EU, welches sich
wirtschaftlich immer noch in der Krise befindet und im Sterbebett
liegt. Großbritannien hat sich bereits getrennt und nun versucht
Deutschland ohne die Konkurrenz Großbritanniens zusammen mit
Frankreich die EU zu leiten. Ohne die EU wird sich Deutschland (auch
Frankreich) gegenüber USA, China und Russland nicht behaupten
können. Sie werden auch Ländern wie der Türkei nicht sagen können,
wo es lang geht. Aus diesem Grund wissen Deutschland und Frankreich
ganz genau, dass sie im Konkurrenzkampf um Welthegemonie nicht
alleine, sondern nur gemeinsam etwas bewirken können. Aus diesem
Grund versuchen sie die EU zusammen zu halten. Mit der Erweiterung
der EU ging auch eine Erweiterung der NATO einher. Das hat den
imperialistischen Ländern der EU und insbesondere Deutschland
folgendes gezeigt: der us-amerikanische Imperialismus wird dem
deutschen Imperialismus keinen freien Raum lassen, auch wenn sie ihre
Unternehmungen mittels EU versucht zu verwirklichen. Es ist auch zu
sehen, dass die neuen Mitgliedsstaaten der EU nicht wie EU-Partner
sondern viel mehr als Figuren der NATO agieren.
Die
Entwicklung der EU sieht nicht gut aus. Ebenso wie die Beziehungen
Deutschland zu USA. Die Situation im Mittleren Osten sieht auch
schlecht aus. Die Zeiten von der „Bagdadbahn“ sind vorbei. Der
deutsche Imperialismus hat nicht mehr im Mittleren Osten, den es als
seine Einflussgebiete ansah, das sagen, wie es zur Zeiten des 1.
Weltkrieges war. Damals hat es versucht über das Osmanische Reich in
diesen Gebieten seine Interessen durchzusetzen. Hinsichtlich
Mittlerer Osten ist EU und Deutschland in einem erbärmlichen Zustand
(auch wenn Frankreich ab und zu Bomben abwerfen kann). Im Vergleich
zu Russland und USA ist Deutschland kein „Hauptplayer“. Er ist
nicht in der Lage über die Türkei Einfluss zu nehmen und der
Situation im Mittleren Osten zu bestimmen. Die Türkei wiederum ist
nicht in der Situation gegenüber EU und Deutschland seine Politik zu
Mittleren Osten rechtfertigen zu müssen. Die Türkei ist sich
darüber im Klaren, dass die Situation mit den „Hauptdarstellern“
USA und Russland geregelt werden muss. Sogar Länder wie Türkei,
Iran, Saudi Arabien und Katar sind im Gegensatz zu EU und Deutschland
die „Hauptakteure“. Im Mittleren Osten haben Türkei, Iran und
Saudi Arabien mehr zu sagen als der deutsche Imperialismus. Das ist
für den deutschen Imperialismus schlecht zu verdauen aber so sieht
die Realität aus. Die EU und vor allem Deutschland muss mit einer
regionalen Macht im Mittleren Osten zusammenarbeiten und ihn lenken.
Aber so eine Macht gibt es nicht. Schauen wir in die Vergangenheit:
im 1. Weltkrieg wurden die Einflussgebiete von Frankreich und England
aufgeteilt (Sykes-Pikot Abkommen am 16.05.1996). Deutschland erlitt
eine Niederlage und musste dem tatenlos zusehen. Und jetzt versuchen
wieder andere Mächte wie Russland und USA zusammen mit regionalen
Mächten die Einflussgebiete nach ihren Interessen aufzuteilen. Und
wieder kann Deutschland nicht mitspielen und muss tatenlos zusehen.
Wie sich der ehemalige Verteidigungsminister Struck bereits bei der
Besatzung Afghanistans geäußert hat, müssten die deutschen
Interessen im Hindukusch „verteidigt werden“. Doch diese
Verteidigung findet heute höchstens bei Kapıkule (Grenzübergang
zwischen der Türkei und Bulgarien) statt.
Deutschland
versucht wenigstens in den Gewässern der EU Länder Präsenz zu
zeigen, um natürlich an den Grenzen der EU für „Sicherheit“ zu
sorgen. In Wirklichkeit versucht Deutschland die Zuwanderung zu
begrenzen/stoppen. Aber nicht einmal das scheint zu gelingen. Das
ganze spielt sich am Mittelmeer ab. Die deutsche Marine kann sich
zwar an einen Stellen im Mittelmeer aufhalten, aber die Konkurrenz
zwischen den Imperialisten und den angrenzenden Ländern lässt nicht
zu, dass sich Deutschland im Osten des Mittelmeers und Ägäisches
Meer aufhalten darf.
Es
ist unumstritten, dass die deutsche Wirtschaft eine der stärksten
der Welt ist. Aber das reicht lange nicht mehr, weil die Geopolitik
von anderen Mächten bestimmt wird.
Die
EU befindet sich sichtbar und teilweise unsichtbar in der größten
Krisenphase seiner Geschichte. Es hatte am Anfang dieses Jahrhunderts
große Pläne geschmiedet und hatte vor, die dynamischste Wirtschaft
der Welt zu besitzen. Die EU wollte mit dieser dynamischen
Wirtschaft, auch wenn sie das nicht offen zugibt, geopolitische
Offensiven unternehmen, um die Welthegemonie zu konkurrieren. Dies
sollte auf der Grundlage des Lissabon Abkommens und dem europäischen
Grundgesetzt geschehen, die vorgesehen haben, dass der europäische
Kontinent in wirtschaftlicher, politischer und sozialer
zusammenwachsen sollte. Sie sollte den Prozess zur Bildung eines
europäischen Staates vorantreiben.
Die
Vereinigung des ganzen Kontinents setzte voraus, die EU um Mittel-
und Osteuropa zu erweitern. Nach dem Fall der Berliner Mauer hat die
EU diese Ziele entsprechend der Ziele des deutschen und französischen
Imperialismus erreicht. Die EU hat alle Einflussgebiete auf dem
Kontinent unter ihre wirtschaftliche Kontrolle gebracht. Nach der
Einführung der gemeinsamen Währung als Euro, hat sich das Gebilde
der EU verstärkt. Somit wurde das Gebilde EU zu einer Macht und
konnte im globalen Konkurrenzkampf gegen die USA auftreten. Die USA
reagierten darauf mit der Aufnahme der neuen EU-Mitgliedsstaaten in
die NATO.
Es
gibt Träumer, die die objektiven Gesetze des Kapitalismus nicht
beachten: die schwankende Stagnationsphase nach der
Wirtschaftskrise von 2008 hat alle Pläne und die Projekte der EU
vernichtet. Es wurde erneut sichtbar, dass die EU keine politische
Einheit ist und die EU ganz im Gegenteil eine Einheit für die
eigenen Interessen der einzelnen Mitgliedsländer ist. So konnten die
stärkeren die schwächeren Länder unterdrücken. Die Folgen der
Krise wurden auf die schwächten Mitgliedsländer und vor allem auf
die südeuropäischen Länder abgewälzt. Die Krise von 2008 hat im
Gegensatz zu den vorherigen Krisen gezeigt, dass die EU gleichzeitig
ein System ist, dass die Ungleichheit zwischen den Ländern
vorantreibt und vertieft. Unter dem Deckmantel der EU hat der
deutsche Imperialismus die Führung bei der Verlagerung der Krise auf
die südeuropäischen Länder und den Protektionismus in Griechenland
angetrieben und sie geleitet. Dazu wurden Länder wie Italien,
Portugal und Spanien dazu gezwungen, eine Politik zu verfolgen, die
nur den Interessen des französischen und deutschen Imperialismus
dient.
Die
Krise der EU zeigt sich auch in den Ländern, die sich nicht in der
Krise befinden. Es zeigt sich, dass die EU in ihren Beziehungen zum
Mittleren Osten und Ukraine, trotz der wirtschaftlichen Integration
keine einheitliche und aktive Außenpolitik entwickeln kann.
Zumindest wird klar, dass die EU dies nicht entsprechen der
deutschen Interessen entwickeln konnte. Der amerikanische
Imperialismus hat die inneren Unruhen in der Ukraine benutzt, um eine
neue Phase der Aggression gegen Russland einzuleiten. Mann kann
sagen, dass sie jetzt die Bedingungen für eine Politik eines neuen
Kalten Krieges geschaffen hat. Somit hat der amerikanische
Imperialismus EU als ganzes und den deutschen Imperialismus daran
gehindert, eine strategische Zusammenarbeit mit Russland entwickeln
zu können. Im Mittleren Osten ist die Lage viel schlimmer. Nach den
Genfer Gesprächen haben sich Russland und USA hinsichtlich Syrien
und dem Mittleren Osten geeinigt. Aber trotzdem haben sie keine
gemeinsame Politik. Es wäre auch sehr naiv, wenn man auf die
Umsetzung einer gemeinsamen Politik dieser beiden Länder warten
würde. Im Mittleren Osten hat sich die EU an die Seite der USA
gestellt. Die Flüchtlingskrise hat auch gezeigt, dass der deutsche
Imperialismus wegen Flüchtlingspolitik sich offen den Drohungen der
Türkei gebeugt hat und weiterhin beugen wird.
Realistisch
gesehen ist die Lage der EU hinsichtlich seiner strategischen
Strukturierung nicht gut. Und natürlich ist die Entwicklung des
Euros auch nicht gut. Nach der Krise von 2008 hat die EU nach den
Perspektiven des Lissabon Abkommens und dem europäischen
Grundgesetzt das vorgesehene wirtschaftliche, politische und soziale
Zusammenwachsen nicht erreicht und gezeigt, dass die Entwicklung
sogar entgegengesetzt war. Die EU hat sich als ein Gebilde der
wirtschaftlichen Integration auf der Basis der widersprüchlichen
Interessen offenbart. In diesem Zeitraum hat sich die EU, nicht wie
geplant zu eines der globalen Mächte entwickelt. Sie ist sogar
hinter USA und China gefallen. Diese Situation ist für die deutsche
und französische Monopolbourgeoisie ein ernst zu nehmende Situation.
Sie brauchen eine neue Strategie und Erneuerung, um einerseits
weltweit und andererseits innerhalb der EU konkurrenzfähig sein zu
können. England ist nicht der Meinung, dass solche Umstrukturierung
der EU möglich ist und ist deshalb den Weg des Austritts gegangen.
Frankreich und Deutschland hingegen sehen, dass sie alleine nicht in
der Lage dazu sind und wollen die EU neu strukturieren, um global
konkurrenzfähig sein zu können.